Fünf Minuten vor dem Start – es ist 18.55 Uhr – reihe ich mich im Läuferfeld ein. Neben mir steht: eine Banane. Und es ist nicht irgendeine Banane, sondern mein Teammate Pete Nicholson aus Manchester. Um mich herum stehen noch weitere ASICSFrontRunner. Denn die Teilnahme beim Sommernachtslauf Neuss ist ein Programmpunkt des 1. internationalen ASICSFrontRunner Meetings. 146 Laufverrückte aus 15 Ländern verbringen vier Tage im ASICS Headquarter. Ich bin dabei – und total happy und stolz.
Gestern Abend kam ich mit vier meiner Schweizer Teammates aus Zürich an. Im Aktiv Sportpark Dormagen starteten wir mit all den anderen „Frontis“ erst einmal zu einem Welcome-Run, bevor wir bei Yoga, Spinning, Jumping Fitness und Co. weiter schwitzten. Ich habe mir Yoga ausgesucht – und mal wieder festgestellt, dass ich stocksteif bin.
Meine mangelnde Beweglichkeit ist mir im Moment aber völlig wurscht. Jetzt will ich einfach so schnell wie möglich rennen. Und yeah, der Startschuss fällt. Ein bisschen Slalom laufen (und jede Menge Körner verschießen), dann bin ich „in der Spur“. Insgesamt liegen 4,5 Runden durch die Neusser Innenstadt vor mir. Wie immer gehe ich zu schnell an, das spüre ich schon nach den ersten hundert Metern. Doch da, ich höre ein Riesen-Gebrüll. Meine ASICS-Leute haben eine riesige Fan-Zone gebildet, klatschen, schreien, feuern mich an – und bescheren mir eine Gänsehaut. Dadurch explodiert meine Energie, ich fliege regelrecht über den Asphalt.
Lange hält diese Leichtigkeit allerdings nicht an. Der 1,111 Kilometer lange Rundkurs ist profiliert, kurvig, „kopfsteinpflastrig“ – und echt anstrengend. Doch jedes Mal, wenn ich an meinen Teammates vorbeirenne, pusht mich das ungemein. Es macht einfach so viel Spaß, hier zu rennen. Und Teil dieser unglaublichen Truppe zu sein. Wie dieser Sport uns doch alle verbindet.
Den ganzen Tag verbrachten wir im ASICS Headquarter, lauschten Präsentationen, erhielten spannende Informationen, etwa über den neuen ASICS Road Hawk FF mit FlyteFoam, der federleicht und angenehm wie ein Pantoffel ist und sich hervorragend für schnelle Läufe eignet. Und mit dem ich mich gerade über die letzten Meter ins Ziel kämpfe.
GESCHAFFT! Ich erreiche die heiß ersehnte Ziellinie in 20:26 Minuten und bin überglücklich: über meine Zeit und über dieses Erlebnis. Später machen sich die 10 Kilometer-Racer auf den Weg, vor ihnen liegen satte neun Runden. Neun Runden, die ich lautstark und klatschend unterstütze. So sehr, dass ich am nächsten Tag wenig Stimme und einen heftigen Oberkörpermuskelkater habe.
Dieser großartige Tag klingt dann im Basement aus, einer Disco, die ich mit 16 als „voll cool“ empfunden hätte. Dass ich jetzt, mit Ende 30, wieder zu Liedern wie „Barbie Girl“ abfeiere, hätte ich nicht gedacht. Und das mit nur zwei Cocktails und einem Flimm. Ja, es gibt hier Flimm – mein allerliebstes Karneval-Getränk. Ab und zu darf das ja auch mal sein…
An Tag 3 des ASICSFrontRunner Meetings ist es dann etwas relaxter. Obwohl… Wir starten mit dem Sample Sale in den Tag. Und ich glaube, ich muss nicht erklären, wie sehr mein Puls dabei raste. ASICS-Klamotten au masse zum Schnäppchen-Preis… Alles klar, oder? :-) Danach geht das Programm am Wakebeach 257 weiter. Hier darf sich wieder jeder sein eigenes Programm zusammenstellen und nach Herzenslust vom Barbecue mampfen. Ich nehme erst bei der Fit & Fun-Workout-Session teil, dann am 12 km-Hitze-Run, der mit einem Sprung – samt Klamotten – ins Wasser endet. Herrlichst!
Schon immer wieder faszinierend, wie schnell die Zeit vergeht, wenn etwas schön ist, oder? Ruck, zuck ist er also da, der Abschlusstag. Und er endet – wie könnte es anders sein – mit einem Run. Während der 7 Kilometer lasse ich das Wochenende noch einmal Revue passieren.
Ich habe neue Leute und das ASICS Headquarter Neuss kennengelernt, liebe Lauffreunde wiedergesehen und Spannendes über ASICS, die Produkte und das FrontRunner-Projekt erfahren. Dieses gibt es übrigens schon seit 2011 – zunächst nur in Deutschland, mittlerweile bereits in 16 Ländern: Deutschland, Schweiz, Österreich, Polen, Slowenien, Tschechien, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, Russland, Schweden, Holland, Ungarn, Belgien und Südafrika.
Ich habe gefeiert, gelacht, angefeuert. Ich bin gerannt, dem Shoppingrausch verfallen, morgens kaum aus dem Bett gekommen. Ich durfte viel Zeit mit faszinierenden Leuten und Persönlichkeiten verbringen, meine Laufleidenschaft von morgens bis abends teilen. Und es hat sich wieder mal eines bestätigt: Laufen verbindet. Laufen macht glücklich. Laufen ist mein Leben.
Vielen Dank an ASICS: Für diese großartige Zeit – und dass ich ein Teil dieses genialen Teams sein darf.
Foto: Inger Diederich